Thealit bietet 5 vierwöchige Residencies für Künstlerinnen oder Gruppen im Arbeitszimmer an, dazwischen ist Raum für ein-zweitägige Projekte und Präsentationen, die Intermissions
Die Intermission D von THE ART OF EMERGENCY im Arbeitszimmer thealit St.- Jürgen-Str. 157/159 wird als inszenierte Lesung gegeben: Dorothea Koch kommt mit „steht noch dahin” nach Bremen.
Worum geht es? „Ein persönliches Trauma”, „eine Inszenierung für Notsituationen”. Das geht zurück auf eine besondere Bewältigung von Emergency, eine mit vollem Risiko:
Es brannte. Dorothea Koch sprang aus dem 3. Stock. „Und was wäre, wenn all meine Fotos und Bücher verbrannt wären?”, fragte sie sich da und stellte ihre Lieblingsbücher zusammen. Im erneuten Notfall wären sie allerdings viel zu schwer und zu viele. Also lag nichts näher, als Zitate aus diesen Büchern zusammenzustellen, vorsorglich, „die ich im Ernstfall unter den Arm klemmen oder in den Rucksack packen könnte”. Ergebnisse aus solcher sichernden, zerstückelnden und neu zusammenfügenden Maßnahme gibt es nun bei thealit zu hören.
So heißt es in Alice im Wunderland. Eigentlich ein guter Rat, meint Dorothea Koch, aber kaum möglich, ihm zu folgen. Warum sonst die immer wieder neu angefangenen und nie ganz beendeten Geschichten? Die Geschichten vom Anfangen: die Unzahl an Schöpfungsgeschichten. Die Geschichten vom Enden: die nicht enden wollenden Apokalypsen …
All dies vorgelesen und erzählt mit Textstücken von Marie-Luise Kaschnitz über Teju Cole, Dubravka Ugrešić, Alberto Manguel, Roger Willemsen bis zu Chantal Akermann, Etel Adnan, Einar Schleef u.a.
Dorothea Koch liebt Bücher, schreibt manchmal selber Texte, legt Netze aus und fängt sie wieder ein, performt und inszeniert (auch in öffentlichen Räumen), beschäftigt sich mit Alltagskultur und betreibt Dingforschung, baut kollektive Strukturen mit auf und bewegt sich darin, hat mit Textilien gearbeitet, Ausstellungen kuratiert, das Künstler*innenkollektiv RHZ – Radikaler Handarbeitszirkel – mit gegründet, in einer Forschungsgruppe 100 Fragen an V.F gestellt, mit Knut (dem Eisheiligen) das Brandenburger Tor und den Berliner Zoo besucht (zwee Eintrittskarten bitte, eene Erwachsene und een Eisbär), hat „Durch die Bluse” die heilende Wirkung von Schnittblumen hinterfragt, hat Eigenschaften des Regenbogens erkundet, mit Möglichkeiten von Maskerade und Subkultur gespielt, eine Textsammlung über Verluste mit A. Mayer publiziert, Dinge eines österreichischen Dachbodens mit N. Noack erforscht, Vogelnester studiert und das Haus ihrer Mutter zum 24-Stunden- Museum erklärt. Dorothea Koch lebt und arbeitet in relativer Sicherheit überwiegend in Hamburg.
Am 13. Februar beginnt die Residency # 5 im Rahmen von THE ART OF EMERGENCY. Bei Vicc Repasi und Dorsa Eidizadeh geht es dann um Ausnahmezustand, und zwar einen umgekehrten: The state of emergency, upside down. Meint der Titel, dass ein verunfallter Staat, ein Notfallstaat, eigentlich längst kopfüber im Fluss der Zeit treibt? Dass herrschender Ausnahmezustand besser verstanden werden soll, ‚vom Kopf auf die Füße gestellt’? Nicht die Bevölkerungen, sondern Regierungen, ja Staatssysteme, steckten akut in Notlagen? Vicc Repasi und Dorsa Eidizadeh schreiben es so:
Sie erklären: „Das Hinauszögern der Katastrophe wird zu Notfällen führen, und wenn das System nur für sein eigenes Überleben geplant und aufgestellt ist, kommt es irgendwann notwendig zu Katastrophen. Dieser Kreislauf hat den Minderheiten und Randgruppen, die schon immer unter der staatlichen Gewalt gelitten haben, den größten Schaden zugefügt, so dass das Leben im Ausnahmezustand für einige zur täglichen Praxis geworden ist.
Wenn man in diesen Tagen die Nachrichten aus aller Welt verfolgt, wird eines besonders deutlich, nämlich die Ähnlichkeit der Unterdrückung. In den USA wurde das Recht auf Abtreibung entzogen, in Schweden, Ungarn und Italien wurden Neofaschisten an die Macht gewählt, in Deutschland nimmt der systematische und institutionelle Rassismus gegenüber Arabern, Muslimen und Palästinensern enorm zu, im Iran ist die brutale Unterdrückung der Demonstranten täglich in den Schlagzeilen. Die Liste ließe sich fortsetzen.
Bei genauerer Beurteilung der Lage, gemeinsam mit all den Anstrengungen von Menschen, horizontalen Gruppen und
Aktivisten, wird deutlich, dass der Ausnahmezustand gängigerweise verkehrt herum begriffen wird.
Der Staat versucht zwar, die Angst und Verzweiflung (von sich) abzulenken mit dem kurzzeitigen ‚Erfolg' Angst zu verbreiten, was nur bewirkt, dass am nächsten Tag neue Hoffnung aufkommt – organisch, lebendiger und mutiger als gestern, das Blatt wieder wendend. Die Notlage kehrt sich um.
Wir werden uns mit Selbstorganisation, Organisieren und Planen befassen und nach Empathie, Solidarität und aktiver Vorstellungskraft suchen. Wir werden uns auf die Kontexte konzentrieren, mit denen wir vertraut sind, angefangen bei unserer unmittelbaren Umgebung. Wir werden versuchen, den Ausnahmezustand umzukehren: hier und jetzt.”
Auf zum Radschlagen mit der Geschichte!
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In der Residency # 5 im Rahmen von THE ART OF EMERGENCY steht bei Vicc Repasi und Dorsa Eidizadeh eine Einladung an, in das Arbeitszimmer thealit, St.-Jürgen-Str. 157/159, am Mittwoch 8. März, ab 18:00. Sie schreiben:
„Ein herzliches Hallo an Euch alle, Genoss:innen,
Die letzte Zeit war hart und wir haben viele schwierige Rückschläge erlebt. Wir fühlten Hilflosigkeit, Frustration und Überwältigung durch all die andauernden Kriege, ein Erdbeben mit verheerenden Folgen, das Ergebnis einer ungerechten staatlichen Politik, die die Menschen spaltet und den Profit über das Wohlergehen stellt. Wir sahen auch, wie mit der aufkommenden Welle des Faschismus immer mehr repressive und diskriminierende Gesetze eingeführt wurden. Es ist dringend notwendig, eine Opposition zu bilden, und der Kampf muss auf allen Ebenen geführt werden. Und da wir nie aufhören, befinden wir uns ständig in einem Ausnahmezustand. Der Silberstreif am Horizont ist, dass wir uns gegenseitig haben. Eine starke Gemeinschaft ist nicht aufzuhalten.
Der 8. März, der Tag des Gedenkens an die transnationalen queer-feministischen und intersektionalen Kämpfe gegen das Patriarchat und gegen alle seine Inszenierungen, fällt mit dem Ende unserer Residency im thealit zusammen. Während unserer Zeit in diesem Raum haben wir all diese Fragen über Selbstorganisation, multifunktionale Räume, Care-Arbeit und Gemeinschaft mit uns herumgetragen.
Über Kämpfe und darüber, wie man den Widerstand an der Basis vereinen kann.
Um den Kampf fortsetzen zu können, müssen wir uns auch ausruhen. In diesem Sinne würden wir euch gerne zu einem Treffen nach der Demo einladen. Wir sorgen für warmes Essen und Getränke und bieten mit dem thealit Arbeitszimmer einen Raum, um zu entspannen und aufzutanken und um gemeinsam die Erfahrungen und Eindrücke des Tages zu reflektieren. Wir wollen einen Raum schaffen, in dem wir unsere Gedanken und Emotionen teilen können, sei es Aufregung oder Enttäuschung, Glück oder Wut, oder alles dazwischen oder alles auf einmal.
Wir freuen uns darauf, euch auf der Straße zu sehen und uns danach beim Arbeitszimmer thealit zu treffen!"
gem|einsam voran...
Dorsa Eidizadeh ist eine transdisziplinäre Künstlerin, deren Praxis sich um den Aufbau von Gemeinschaften, die Initiierung von Projekträumen und die Sorge um deren Überleben sowie um Übersetzungen (mit einem Hintergrund im Drehbuchschreiben) dreht. Dorsa studiert seit 2017 Bildende Kunst an der Hochschule für Künste Bremen bei Andree Korpys und Markus Löffler und hat u.a. für Cafe Lu, Radio Angrezi, die Online-Publikation circa 106 und den Projektraum From the A gearbeitet.
Dorsa beschäftigt sich in ihrer Praxis mit dem Begriff der Sprache und des Schweigens angesichts massiver Propagandamaschinen, angesichts der Institutionalisierung und der interessengeleiteten Geschichtserzählungen von Vergangenheit und sucht nach Wegen. Nämlich, wie man sich eine Stimme zurückerobern kann, indem man sich aktiv weigert zu sprechen oder seine Forderungen zu äußern, und sie konzentriert sich auf transnationale Solidarität, die aufdeckt, wie verschiedene Kämpfe ineinandergreifen.
Vicc Repasi (they) ist Künstler*in mit Interesse für Machtdynamiken, wobei sich die jüngsten Arbeiten auf Verinnerlichungsprozesse dominanter Narrative und deren Einfluss auf Verhaltens- und Denkmuster konzentrieren. Politik, Organisation und Organisationsstrukturen sind ebenfalls thematischer Schwerpunkt, und so hat Vicc einige Zeit damit verbracht, die Bürokratie zu infiltrieren. In letzter Zeit wendet Vicc sich mehr immateriellen Formaten zu und genießt es, Situationen zu inszenieren, wobei es bereits Erfahrung mit Performance, Installation und Sound gibt. Seit 2018 studiert Vicc im Fachbereich Bildende Kunst an der Hochschule für Künste Bremen.
Vicc ist Mitglied des Relationsinstitutet (das Beziehungsinstitut), einer Vereinigung, die auf der Überzeugung basiert, dass Beziehungen und nicht das Individuum die Grundlage unserer Welt sind und dass normative Ansätze zu Beziehungen hinterfragt werden können und sollten. Vicc ist auch Teil des Organisationsteams von circa106, einem studentisch geführten und selbstorganisierten Projektraum in Bremen.
Ana Patiño gestaltet vom Freitag, den 10. bis Sonntag, den 12. Februar die Intermission C des Programms THE ART OF EMERGENCY im Arbeitszimmer thealit, St. Jürgen Str. 157/159 in Bremen mit einem Workshop zur Angst. „Let's talk about fear” schreibt sie, als ginge es um „Let's talk about Sex, Baby …” und darum geht es womöglich auch, wenn einmal die Worte, die eine Art Motto des Workshops bilden, als mehrdeutig gelesen werden (hier in deutscher Übersetzung):
„Lähmende Angst
Die Angst, die dir die Füße weg und unter das Bett zieht
Die Angst, der du zuhören musst, der du sehr genau …
Die Angst, die zum Handeln führt
Die wiederkehrende Zwischen-Präsenz, die wir teilen
Die Angst, die uns erlaubt, uns selbst zu erkennen – in anderen”
Der Workshop lädt zur Erarbeitung von Collagen, Zeichnungen und Texten ein, ausgehend von eigenen Auseinandersetzungen zur Frage der bedrohlichen oder lebensrettenden oder wegweisenden Angst. Wie dies geschieht, wird unter den Teilnehmenden gemeinsam ausgemacht. Um Anmeldung wird gebeten, der Workshop hat eine begrenzte Teilnemer:innenzahl.
Wer nicht am Workshop teilnimmt, aber neugierig ist und sich an „Fear” heranwagt, kann im Lauf des Sonntags, den 12. Februar an den Fenstern des thealit Arbeitszimmers vorbeigehen und eine Ausstellung von visuellen Gestaltungen aus den vorausgehenden Tagen des Workshops ansehen.
Einleitend schreibt Ana Patiño: „Die derzeitige Situation mit zahlreichen Krisen und Notlagen ist schwer zu ertragen.
Die Unsicherheit der individuellen Existenz taucht aus verschwommener Tiefe herauf. Die Idee des Workshops ist es, den Angst-Affekt zu thematisieren, mit ihm zu experimentieren und ihn auf symbolische Weise zu dekonstruieren.
Indem wir ihm eine Form geben, erscheinen Präsenz und Evidenz. Es geht nicht darum, keine Angst zu haben, es geht darum, sie ins Gespräch zu bringen und vielleicht mit ihr zu spielen. Angst ist ein grundlegender Teil der Gefühle, die viele von uns teilen – manchmal heimlich. Kollektive und soziale Netzwerke können zu einem wesentlichen Mittel werden, sich ihnen zu stellen. Angst befähigt uns, weglaufen zu können oder kann uns die Kraft geben, jemandem in Gefahr zu helfen. Sie ist für unsere Existenz unverzichtbar, und in Krisen- und Notsituationen ist es angeraten, Angst nicht als selbstverständlich anzunehmen.”
Ana Patiño ist eine multidisziplinäre Künstlerin. Geboren in Kolumbien, lebt und arbeitet sie derzeit in Deutschland. Sie studierte Bildende Kunst in Bogotá und absolvierte danach ein Masterstudium Digitale Medien an der HFK Bremen. Sie strukturiert ihre Arbeit, indem sie den subtilen Humor nutzt, der durch die Ideen von ‚Fiktion' und ‚Realität' erzeugt wird. Als Beobachterin ihrer eigenen inneren Prozesse ebenso wie der Beziehungen innerhalb des neoliberalen Systems hinterfragt sie Vertikalität und Objektivität bezogen auf psychische Gesundheit und Emotionen.
Realität und Fiktion ändern oft ihre Form und stehen in gegenseitiger Spannung. Diese teils parallelen, teils sich überlagernden, feinen Grate sind Leitlinien ihres künstlerischen Prozesses. Ihre Methode ist wie ein Rhizom – wachsend, sich teilend – horizontal, und in dieser Weise den Verlauf ihrer Arbeit bestimmend. Sie greift gern auf das Medium Video zurück, das ihr zeitliche Manipulationen erlaubt.
Maria Arzt wird in thealits Arbeitszimmer die Art Residency #4 am Montag, den 16.1. beginnen – bis Donnerstag, den 9.2. – mit ihrem Projekt Sometimes in the same place. Dabei geht es um Gewalt in Krieg und Kriegsdarstellungen. Denn nicht immer kann die Gewalt als irgendwo anders verortet werden, sondern ist „manchmal am gleichen Ort” wie du, spätestens wenn die eigene Sicherheit vehement betont werden muss. De facto tendiert ‚Krise’ dazu, als Dauerzustand normalisiert zu werden. Fragestellungen nach Solidarität und Lebensgestaltung erodieren schnell zu einer bloßen Frage nach bestmöglichem Überleben.
Maria Arzt geht es „um Gleichzeitigkeiten verschiedenen Sicherheitsempfindens, sowie deren Zusammenfallen in der medialen Vermittlung. Ein Fluss medialer Darstellungen von Gewalt verkündet einen dauerhaften Krisenzustand, der die Bedeutungen von ‚Krieg’, ‚Stabilität’ und ‚Anderswo’ in Frage stellt. Dieser Strom soll verlangsamt und genauer untersucht werden, sowie An-Spannungen und verschiedene Arten der Vermittlung.”
Sometimes in the same place ist ein Raum, der sich in seiner Möglichkeit der Unterbringung, Überlagerung und/oder Verbindung verschiedener Dringlichkeiten und Referenzrahmen ausprobiert. Es ist ein öffentlicher und gleichzeitig privater Raum. Maria Arzt wird die Residency damit beginnen mit Spannung, Dichte und Frequenz in zu experimentieren, um Spannung greifbar zu machen – als Arbeitsmaterial und Interaktionspartner, nicht nur etwas, das (aus)gehalten und vorgeführt werden kann.
Sie formuliert es so: „Ziel ist es, damit etwas zu haben, womit wir auf konkrete Weise Themen gegenübertreten können, wie der Übertragbarkeit gewaltsamer medialer Landschaften, Referenzrahmen auf unterschiedliche ‚Faltungen´ und ‚unsere Zeit’, die angenommenerweise ausläuft, aber historisch in Rekursivität gehalten ist. Wenn ‚die Geschichte eine Schleife ist’, ist ‚die Zukunft’ rohrförmig – aber wessen Zeit ist das?”
Maria Arzt ist Künstler[in mit einem Background in Care-Arbeit und Sozialwissenschaft. Seit 2020 studiert [sie[ Freie Kunst an der Hochschule für Künste Bremen.
Ein Ziel [ihrer[ Praxis ist das Skizzieren neuer Handlungs-, Interaktions- und Imaginationsräume im Nachpausen derer gegenwärtigen Grenzschichten.
Mittel dazu findet [sie[ in Installation, Skulptur, Sprache, Sound und Video in der Auseinandersetzung mit Mittelbarkeit und Materialität, Subjektivierung und Kulturproduktion, sowie Signifikation und anderen Besetzungen.
Seit März 2022 leitet [sie[ den internationalen, studentisch selbstorganisierten Projektraum „Circa 106“ mit und ist aktiv in ehrenamtlichen und aktivistischen Kontexten. Emanzipatorische Kulturarbeit ist Teil der Kunstpraxis, die [sie[ entwickeln möchte, ihre eigene Kunst-Arbeit im politisierten Feld einer Kulturproduktion und -Verteilung verstehend.
Hier kommt eine Einladung zum Open Studio Day zum Abschluss der Residency #4 von Maria Arzt in das Arbeitszimmer thealit, St. Jürgen Str. 157/159, Bremen.
Am Mittwoch, den 8. Februar öffnet Maria Arzt den Raum für Besuch unter dem Titel „Creating Tensions”, von 13:00-15:00, weiter um 17:00 h mit der Performance >Atlasbefreiung< und Gespräch. Ende des Open Studio Day wird um 21:00 sein. „Es ist ein Raum mit verschiedenen Gefällen an Spannung/Druck und der Möglichkeit diesen auszuhandeln,” sei mitgeteilt – und somit aktiv etwas zu „machen” sei, in diesem Raum … im Programm THE ART OF EMERGENCY.
Gabriela Valdespino und Noëlle BuAbbud gestalten die Intermission B in The Art of Emergency im Arbeitszimmer thealit, St. Jürgen Str. 157/159, Bremen. Für diesen öffentlichen Teil eines Blockseminars am 14. Januar, 19:30 Uhr gibt es keinen deutschen, sondern einen spanisch/arabisch/englischen Titel:
Gesprochen wird diesmal Englisch, aber – keine Sorge – Übersetzungen hin und her zwischen Deutsch, Englisch, auch Spanisch und Arabisch werden möglich sein. Setzen wir diesen Titel provisorisch in automatische Übersetzungssoftware ein, so ergeben sich schwirrende Überlagerungen:
"wir spüren die zukünftige Flucht (Wiederholung des freien Falls)
wir spürten, wie die Zukunft zusammenglitt (eine Wiederholung des freien Falls)"
Sofern die Resultate solcher Art Übersetzung nicht als absurd verworfen werden, wird daran deutlich, dass die Titelzeilen in drei Sprachen nicht dasselbe mitteilen – da sie zwischen Gegenwarts- und Vergangenheitsform wechseln, dass ebenso "Zukunft flieht" wie eine "zukünftige Flucht" bezeichnet wird, und ungewiss bleibt, wie "wir" und "zusammen" zu derartiger "Zukunft" stehen. Ist ein Gleiten in den Abgrund des Sinns in Betrieb gesetzt, in Wiederholung des freien Falls des vertrauten Wirklichen? Jedenfalls, Noelle BuAbbud und Gabriela Valdespino schlagen eine gemeinsame Erkundung vor, die auf ihre Erfahrungen mit Notstand und Zusammenbruch im Libanon und in Venezuela zurückgehen: „Wir beobachten die Verschiebungen in der kapitalistischen Ära, als sich Katastrophen begannen zu häufen – wie Zusammenbrüche von Finanzmärkten. Um unsere Sinnesentwicklung angesichts des Notfalls zu analysieren und zu schärfen, werden wir versuchen, unsere kulturellen Erfahrungen und kreativen Hintergründe durch Recherche, Schreiben, somatische Übungen, Klangexperimente und visuelle Collagen miteinander zu verbinden."
Zum Seminar im thealit Arbeitszimmer heißt es konkret: "Wir präsentieren eine Konvergenz unserer audiovisuellen Mappings, ein Zeugnis paralleler Akkumulationen des Zusammenbruchs, die zwischen äußeren und inneren Erfahrungen vermitteln. Der Austausch zwischen dem Audiopart von Gabriela und den Videoparts von Noëlle fungiert als Ergänzung des Abwesenden des jeweils Anderen (für Gabriela ein fehlendes visuelles Archiv von Venezuela, für Noëlle ein auditiver Mangel in Bezug auf den Libanon). Wir beschäftigen uns mit dem Aufspüren unserer vergangenen Vorahnung im Nachhinein."
Im Deutschen wird die Klasse „Schleimpilze” genannt, umfasst 900 -1500 Arten – die Forschung ist noch uneins –, nur gewiss ist: um Pilze im eigentlichen Sinne handelt es sich nicht, denn diese erstaunlichen Lebewesen vereinen Eigenschaften von Pilzen und Tieren. Ein Schleimpilz in natürlicher Umgebung lebt beispielsweise auf faulendem Holz oder im Moder und besteht aus Protoplasma mit vielen Zellkernen, teilweise mehreren Milliarden. Auf bislang weitgehend unerklärte Weise zeigen diese Mikroorganismen, die unter Laborbedingungen auf bis zu mehreren Quadratmetern anwachsen können, intelligentes Verhalten: sie scheinen sich zu erinnern, zu denken und aktiv zu entscheiden, wie an ihrer Fortbewegung zu Nahrungsquellen kenntlich wird. In jedem Fall sind sie in ihrem weichen, gelatineartigen Körper nur scheinbar fragil, denn in den zig Jahrmillionen Ihrer Existenz müssen sie viele Emergency-Lagen erfolgreich überlebt haben …
Jana Piotrowski schreibt dazu: „Thinking with Slime Mould” ist ein Versuch, einen Schritt aus der menschlichen Perspektive zu wagen und aufmerksame Beziehungen zu knüpfen. Der Slime Mould (Physarum Polycephalum) ist ein einzelliges Lebewesen, das als kollektiver Körper agiert, sich erinnert, Wissen ins System trägt und sich mit anderen Organismen zusammen schließt. Durch pulsierende Bewegungen orientiert sich der Slime Mould in der Umgebung, tastet sie ab und hinterlässt Spuren, die für ihn lesbar sind. Wo werden Erinnerungen gespeichert und wie treffen biologische Einheiten gemeinsam Entscheidungen? Wie nimmt der Slime Mould die Welt wahr?”
Jana Piotrowski wird ihre Zeit der Residency dem Slime Mould widmen und lädt in das Arbeitszimmer thealit ein, sich gemeinsam auf dessen Spuren und denen einiger queer/feministischer Denker:innen zu begeben. Dem Denken über und mit dem Schleimpilz können alle Neugierigen an 3 Terminen näherkommen (7., 10. und 12. Januar 2023.
Auch ein Blick zu thealit bei Instagram thealit_fkl ist besonders zu empfehlen, denn für die Zeit ihrer Residency heißt es: Takeover Jana Piotrowski.
Jana Piotrowski ist Freie Künstlerin und studiert in der Meisterschüler:inklasse bei Ingo Vetter an der HfK Bremen.
‚Ja, wo denken wir denn?,’ fragen zum Jahreswechsel
Jana Piotrowski lädt zum Projekt „Thinking with Slime Mould" ein. An 3 Terminen geht es darum, dem erstaunlichen Schleimpilz, einem schier unvorstellbaren Wesen, näherzukommen: im thealit Arbeitszimmer, St. Jürgen Str. 157/159 in Bremen. Jana Piotrowski schreibt:
"Ich bin im Arbeitszimmer und ihr könnt mich gern ab 17 Uhr besuchen, es euch in der Leseecke gemütlich machen und lesen, stöbern oder selbst einen Slime Mould mit nach Hause nehmen, wenn ihr möchtet (für Anleitungen und das Bauen einer Umgebung für euren Slime Mould auf der Petri-Schale treffen wir uns um 19 Uhr). Ich serviere Porridge und Bier, des Slime Moulds Lieblingsspeisen!"
"Ich lade zu einer geführten Meditation / Körperreise ein (mit 3-8 Personen), in der wir uns mit dem Netzwerk des Slime Moulds verbinden und ihm*ihr näher kommen. Durch pulsierende Bewegungen orientiert sich der Slime Mould in der Umgebung, tastet sie ab und hinterlässt Spuren, die für ihn lesbar sind. Eine glitschige Reise, ohne Gehirn, in Freundschaft mit dem Wasser, der Dunkelheit und der Erde. Bringt gerne gemütliche Kleidung mit!
Mit Anmeldung: jana-pio@web.de
Ihr könnt auch spontan vorbei kommen und dann sehen wir, ob noch ein Platz frei ist.
Anschließend ist das Arbeitszimmer (St. Jürgen Str. 157/159 - Bremen) für alle geöffnet, ab 20 Uhr.
Ich freue mich auf euch!"
In thealits Programm „The Art of Emergency" werden zwischen den Residencies Veranstaltungen, die Intermissions stattfinden: Vorträge, Performances, Installationen und anderes. Die erste Intermission wird von Sulme & Jae-Nder Fluid gestaltet werden als eine Lecture mit Discussion, bei der eine neue Videoarbeit gezeigt wird, zu einer grundlegenden Frage des koreanischen Kollektivs, und zwar die nach kritischen Fluchtweisen aus bedrohlichen Lagen. Kommt am Samstag, 17. Dezember um 18:30 ins Arbeitszimmer thealit, in der St. Jürgen Straße 157/159 in Bremen – und denkt mit! Die Lecture wird größtenteils in Englisch stattfinden, beim Diskutieren kann geswitcht und übersetzt werden.
In den (übersetzten) Worten der Künstler:innen klingt die Fragestellung so:
„Sind Ausweichen und Flucht vor etwas unbekannt Bedrohlichem, wie vielfach angenommen, ein feiger Akt, der keine Lösung bringt? Als Individuen begegnen wir Situationen, in denen wir entweder direkt oder indirekt gezwungen sind, uns zu entscheiden - dazuzugehören oder nicht dazuzugehören, Widerstand zu leisten oder sich zu integrieren: Solche Situationen begegnen uns täglich in direkter Konfrontation, wir sprechen hier nicht von theoretischen Analysen sondern unnittelbarer Konkretion.
Oft bewirken die in diesen Konflikten getroffenen Entscheidungen, dass das Selbstverständnis gestärkt oder geschwächt oder sogar verändert wird. Definieren wir, wer wir sind, oder entscheiden die Entscheidungen, die wir treffen, selbst über uns? Sind wir darauf vorbereitet oder sind wir uns zumindest darüber im Klaren, wie sich die Entscheidung auf uns auswirken wird?
Wenn wir uns unter Druck gesetzt fühlen, uns für etwas zu entscheiden, dessen Folgen unklar und weitreichend sind, wirkt dies bedrohlich. Ausweichen ist nicht nur ein Vermeiden, sondern auch eine Handlung, die dazu führt, dass wir eine vorübergehende Zuflucht suchen, in der wir uns schützen.”
Sulme & Jae-Nder Fluid (Yeosulme Kang und Jaehwa Baek) sind ein 2-Personen Kollektiv an der Schnittstelle zwischen individuellen Praktiken und gesellschaftlichen Diskursen. Ihre individuellen Herangehensweisen beziehen sich jeweils auf Erzählungen, die aus utopischer und dystopischer Perspektive entstehen, und aus marginalisierten Positionen der Gesellschaft ihren Ausgangspunkt nehmen.
Come flee with us…
Das Auftauchen (to emerge) längst vergessener Artefakte ist neben Fischsterben und Waldbränden eine der wohl offensichtlichsten Folgen der durch den Klimawandel hervorgerufenen Dürre. Was zuvor noch ungesehen am Grund von Flüssen oder Seen verborgen war, taucht wieder auf.
Ariane Litmeyer schreibt: „In den vergangenen Monaten sind in Texas z.B. 113 Millionen Jahre alte Dinosaurierspuren wieder aufgetaucht, die durch die extremen Wetterbedingungen in einem ausgetrockneten Flussbett wieder zu Tage getreten sind. Damals war es – nach heutigem Stand – ein Asteroid und seine verheerenden Folgen, der das Leben der Dinosaurier nach 150 Millionen Jahren beendete. Auch sogenannte Hungersteine, die eigentlich im Flussbett oder auf Gewässergründen verborgen sind, treten vielerorts zu Tage. Diese Steine werden seit mehreren hunderten Jahren abgelegt, um die Pegelstände des Wassers zu markieren – oftmals sind diese mit einer Jahreszahl oder auch mit Inschriften der Warnung versehen: Emergency. Die Niedrigwassergravuren sind Geschichtsträger, Mahner, Unheilsverkünder, vielerorts schlechtes Omen. Was den Hungersteinen und den Dinosaurierknochen gemein ist, ist dass sie Zeugnisse historischer Katastrophen sind und Teil einer meteorologischen Chronik – und das ziemlich offensichtlich. Doch was machen wir mit dem Wissen über diese Funde? Wir leben in einer Illusion von Kontinuität und Verläßlichkeit, selbst wenn wissenschaftliche Prognosen und gesellschaftliche Entwicklungen ein deutlich anderes Bild zeichnen.
‚Klima, Krise, Archäologie’ lautete der Titel einer Tagung des Deutschen Archäologischen Instituts in diesem Jahr. Diese Anordnung, die die Kriege und gesellschaftlichen Umbrüche unserer Zeit noch außen vorlässt, zeigt, dass Emergency in der Anordnung versumpft. Krisen sind Alltäglichkeit. Durch Ablenkung, Ohnmacht, Verdrängung und die Gewohnheit des Notfalls/des Ausnahmezustands bemerken wir die schleichende Apokalypse kaum, da sie uns im Alltag nicht tangiert – sind es doch eben nicht vier Reiter die ein Eintagewerk verrichten, sondern ein Untergang der sich über Jahrzehnte anpirscht.”
gespannt, was auftauchen wird…
Ariane Litmeyer lädt zum Ende ihrer Art Residency #2 zu einem offenen Atelier
The Art of Emergency wird dabei insbesondere bezogen auf die aktuellen Proteste im Iran – und ihr Projekt „new traces might surface” in diesem Sinne interpretiert. Wann beginnt Emergency, wann Widerstand? Ein Verteilerkasten in einer Straße, der „Revolutionsstraße”, in Teheran lässt heute die Spur eines Protestes aus dem Jahr 2017 erkennen – er war Plattform einer Protestierenden, die Ihr Kopftuch an einem Stock in der Luft schwenkte. Heute soll ein aufmontiertes Dach aus Blech Menschen diesen Ort vorsorglich unzugänglich machen.
Faza-ye’adi ist Titel von Ariane Litmeyers Einladung zum offenen Atelier und heißt soviel wie „gewöhnlicher Raum”. Sie schreibt: „Es scheint, wir gewöhnen uns an alles, selbst an immerwährenden Notfall. Wo beginnt die Krise, wo hört der Alltag auf und ist das verhandelbar?” Es geht ihr um das „Auftauchen und die scheinbare Gewöhnung von bzw. an Artefakte des dauerhaften Ausnahmezustands". Das Format des „offenen Ateliers” bietet Gelegenheit zum Austausch und eine Momentaufnahme in einem künstlerischen Prozess.
Willkommen in einem (un)gewöhnlichen Raum…
Ariane Litmeyer wurde 1988 in Jever geboren und studierte Design und Kunst an der Hochschule für Künste Bremen. 2021 absolvierte sie ihr Meisterschülerinnenstudium bei Andree Korpys und Markus Löffler. Ihre Arbeiten sind konzeptuell, interdisziplinär und multimedial, wobei die jeweilige Thematik eines Werks die künstlerische Umsetzung bestimmt. Politisch-gesellschaftliche Themen wie die Auswirkung von etablierten Machtstrukturen auf gesellschaftliche Zusammenhänge und das Individuum selbst werden in den Werken verhandelt. Kollektive Interaktionen sind darüberhinaus essentieller Teil ihres künstlerischen Schaffens.
Seit 2016 arbeitet sie mit der Künstlerin Anna-Lena Völker zusammen. Das Künstlerinnenduo bedient sich in ihren Installationen unterschiedlicher Materialien und Medien. Ihre künstlerische Praxis begreifen sie als fokussierte Beschäftigung mit Zeitgenossenschaft. Dabei greift ihre Deutung auf poststrukturalistisches Denken zurück, wie ihr künstlerisches Statement anklingen lässt: „Es ist das Wechselspiel aus Schwere und Schwerelosigkeit, das uns beschäftigt — dass aus jeder gebildeten Einheit sich ein Widerspruch zu entwickeln scheint, dass das Muster unseres Handelns dem Muster einer Fliege gleicht, die an eine Wespe erinnert. In einer vermeintlichen Scheinauthentizität, die ‚not the same’ ist, ‚but quite’ kreieren wir Warteräume und warten selbst.” Außerdem ist Ariane Litmeyer Teil des Künstler:innenkollektivs ELAF. Seit 2019 beschäftigt sie sich gemeinsam mit Jan Charzinski mit der Zeit- und Stadtgeschichte Jevers anhand der Biografie von Fritz Levy.
Residency #1
„Paule Potulski wird The Art of Emergency mit dem Tod beginnen.
Das Dorf erwacht, und jemand ist tot. Ja. Ein Notfall. Der Bürger:innenrat wird einberufen – wer war es? Wer muss dafür Buße tun und auf dem Scheiterhaufen brennen? Schaffen es die Werwöfinnen das Dorf Lilawald in eine Geisterstadt zu verwandeln, oder wird das geschickte und durchdachte Agieren der Bürger:innen dazu führen diese Naturgewalt wieder in den Bann zu bringen? Und wie wird es wohl den Verliebten ergehen…?
Paule Potulski lädt den Künstler Vafa Aminikia „zu einem Spiel um Leben und Tod“ ein.
‚Seed Planter‘ ist eine interaktive Arbeit, die man in Ermangelung eines passenderen Wortes als Maschine oder Spiel bezeichnen könnte. Details über den Mechanismus des Spiels/der Maschine können nicht genannt werden, da jede:r Teilnehmer:in mit einem Minimum an Vorstellungen und Vermutungen über das, was passieren wird, in den Kreis eintreten soll, damit das Spiel/die Maschine stark wirken kann.
Als Geschichtenerzähler, mit Hilfe visueller und akustischer Medien und einer sich ständig verändernden Herangehensweise, hat Vafa Aminikia seine Praxis auf die Suche nach allgemeinen Gemeinsamkeiten ausgerichtet; irgendwo zwischen der Mystik des Existenziellen, sozialen Strukturen und deren Verstrickung.
Paule Potulski lädt zum Ende ihrer Residency in das Arbeitszimmer thealit St. Jürgen Straße 157/159, Bremen, ein.
„Ich werde einfach da sein und freue mich über Abschiedsbesuch. In dieser Zeit ist nun ein kleines Heftchen mit Texten entstanden (bzw. ist im Entstehen), das ich im Arbeitszimmer lassen werde, für die dort nachfolgende Künstlerin. Außerdem wird eines der Werwolfspiele von Lui Kohlmann und Katharina Dacrés unter den Besucher:innen versteigert. Der Erlös geht in Anteilen an die Künstler:innen (10 Euro) und alles drüber hinaus wird dem Verein Sterbehilfe gespendet."
Das kleine Heft in schwarz-weiß, vielleicht mit mehr Schwarz als Weiß, wird eigene kurze Texte und literarische Zitate enthalten – zum Tod. Denn Paule Potulskis Arbeitszeit während der Residency hat vom Ende her, wie sie formulierte „mit dem Tod angefangen” und ist mit diesem rückscheitenden Anfangen nicht zu Ende.
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Arbeitszimmer:
2024/2025: Re Capitulating. queer
2023/2024: The Art of Emergency II
2022/2023: The Art of Emergency I
18.11.2022: Zu Gast: Heimat und Welt – Otthon és Világ,
2021/2022: COAPPARATION (Teil 3) Atelierstipendien
2020/2021: COAPPARATION (Teil 2) Atelierstipendien
Februar bis Mai 2020: Programm im Rahmen von Fluidity
2019/2020: COAPPARATION (Teil 1)
2018/2019: Debate! Performing Antagonisms - Part 2
2016/2017: DEBATTERIE! Antagonismen aufführen - Teil 1
Lesung Queer Story 27.01.2016
The Wildes - A Victorian Salon, 7.10.2015
Buchpräsentation ***quite queer*** 16.12.2014
Vortrag: Vom 'Freudenmädchen' zur 'Sexarbeit' - 02. Juni 2014
Lesung Queer Strory 28.11.2013
>Schutzraum< Lesegruppe - Juni-September 2013
Archival Activism: Zanele Muholi & Dagmar Schultz in dialogue, 22.01.2013
Lesung: Träume Digitaler Schläfer, Do. 10.05.2012
quite queer Lesegruppe, Juni 2011-September 2012
Szenische Lesung, 03.03.2011
Forschungsprojekte: Was ist Verrat?, 10.2010-01.2011
Lesegruppe "Was ist Verrat?" April 2010-Januar 2011
Buchpräsentation: Nervenkostüme, 20.02.2010
MARS PATENT - space for free, 04.12.2009-12.02.2010
Streikladen, 15.06.-20.07.2009